Stimmt nicht!
E-Autos haben abhängig von
Akkuleistung, Beladung, Fahrweise und Fahrzeugmodell eine Reichweite von bis
zu 500 Kilometern. Mit den meisten Elektro-Mittelklasse-Autos legt man
Strecken zwischen 250 und 400 Kilometern zurück. Auf den ersten Blick also weniger
als mit einem Auto mit Verbrennungsmotor.
Aber: Studien verschiedener Ministerien in Europa zeigen, dass im Durchschnitt jeder Autofahrer 46 km pro Tag zurücklegt. Somit ist das Elektroauto ganz klar alltagstauglich und kann bei den meisten Strecken mühelos mit Verbrennern mithalten. Aber auch längere Fahrten sind mit einer kurzen Zwischenladung kein Problem. Wie einfach es geht, macht unser E-Mobilitäts-Experte Michael mit seinem E-Auto vor.
Mythos!
Im
Durchschnitt wird das Auto nur etwa eine Stunde am Tag genutzt. Das
bedeutet, die restliche Zeit über können E-Autos
aufgeladen werden – also ganze 23 Stunden täglich. Nicht nur öffentliche Ladestationen
sind dafür mittlerweile gut ausgebaut, auch viele Arbeitgeber bieten Lademöglichkeiten
an.
Schnellladestationen sind dabei immer häufiger anzutreffen. Mit diesen können ausgewählte kompatible Elektroautos innerhalb von nur 5 Minuten für 100km Reichweite aufgeladen werden. So kann der Akku beispielsweise ganz einfach untertags während kleinerer Besorgungen immer wieder stückweise geladen werden, ohne dabei Zeit zu verlieren.Ein weiteres Plus dabei: Das Aufladen nach und nach schont die Batterie und sorgt so für eine längere Lebensdauer.
Mit eigener PV-Anlage wird das Laden noch einfacher: Am Tag kann Sonnenenergie in Echtzeit an der Ladebox getankt werden, nachts über den Stromspeicher. Das spart nicht nur Stromkosten, sondern erhöht auch den Eigenverbrauch der PV-Anlage, was sich doppelt lohnt und die Geldbörse schont.
Nein!
Förderungen in Höhe mehrere tausend Euro unterschiedlicher
Staaten und Hersteller als auch immer weiter sinkende Grundpreise machen es
sogar möglich, dass E-Autos
günstiger als Verbrenner in der Anschaffung sein können. Aktuelles
Beispiel: Der VW I.D.3 ist derzeit mit der deutschen Förderung preiswerter als der VW Golf Diesel VIII 2.0 TDI. Aber auch Elektroautos
mit höheren Anschaffungskosten rentieren sich bereits nach einigen Jahren. Geringe
Wartungs- und Betriebskosten sorgen für einen Ausgleich.
Ist man dann auch noch im Besitz seiner eigenen PV-Anlage, kann man mit einem Elektroauto so richtig sparen: Anstatt teure Tankladungen an der Zapfsäule, wird also einfach und unkompliziert Sonne getankt. Die Kombination E-Auto und PV-Anlage lohnt sich also doppelt: Gratis eigenen Strom tanken und zusätzlich den Eigenverbrauch der PV-Anlage erhöhen – und damit zweifach sparen!
Sonne tanken mit dem Fronius Wattpilot
Im Gegenteil!
E-Fahrzeuge sind ganz klare Gewinner, was
die Einsparung von Treibhausgasemissionen anbelangt: Laut einer aktuellen
Studie des deutschen Fraunhofer-Instituts emittieren sie über ihre gesamte
Lebenszeit betrachtet ganze 15 bis 30 Prozent weniger Emissionen gegenüber
vergleichbaren konventionellen PKWs. Zwar kommt es bei der Produktion von Elektroauto-Batterien zu einem höheren CO2-Ausstoß,
dieser wird jedoch durch das emissionsfreie Fahren kompensiert. Zusätzlich
verbessert sich die Umweltbilanz des E-Autos
durch die voranschreitende Energiewende immer weiter.
Nutzt man zum Laden seines E-Fahrzeugs Strom aus erneuerbaren Quellen, wie beispielsweise der eigenen PV-Anlage, steigert das die Ökobilanz nochmals deutlich. Auch der Mythos, dass Elektroautos Stromnetze belasten stimmt nicht: Das Laden von E-Autos in der Nacht stabilisiert sogar das Stromnetz und sorgt so für eine ausgewogene Balance zwischen der Energienachfrage tagsüber und nachts.
Falsch!
Batterien bestehen aus wertvollen Ressourcen die wiederverwendet
werden können. Nachdem die Akkus ihren ersten Lebenszyklusabschnitt, das
sogenannte „First Life“ als Elektroauto-Batterie
hinter sich haben, kommen sie in einem „Second Life“ weiter stationär
zum Einsatz. Das Aufbereiten lohnt sich, da die Akkus über ganze 60 bis 80%
Restkapazität verfügen.
Am Ende dieses zweiten Lebensabschnitts wird ein Großteil der Batterien recycelt und Ressourcen wie Aluminium, Kupfer oder Lithium wiedergewonnen. Diese kommen hauptsächlich bei der Herstellung von neuen Akkus zum Einsatz. Elektroautobatterien sind also die Vorreiter in Sachen Recycling.
Stimmt nicht!
E-Autos
durchlaufen die gleichen Euro NCAP-Crashtests wie Fahrzeuge mit
Verbrennungsmotoren und sind auf ihre Sicherheit geprüft. Kommt es zu
einem Unfall wird der Stromfluss zu allen elektrischen Komponenten sofort
getrennt.
Auch die Aussage, dass das Aufladen von Elektroautos bei Regen riskant sei, ist ein Mythos. Da der Strom erst fließt, wenn ein vollständiger Kontakt hergestellt ist, ist das Laden bei Nässe unbedenklich, sofern Akku und Ladestation der Norm entsprechen. Sinnvoll ist es daher bei der Installation einer Wallbox immer einen Fachmann/eine Fachfrau hinzuzuziehen.